Ethnomusikologie

Die Ethnomusikologie beschäftigt sich mit dem musizierenden Menschen aus einer globalen Perspektive. Dabei spielt das Themenfeld kulturelle Vielfalt und kulturelle Teilhabe durch Musik eine wichtige Rolle. Im Zentrum steht dabei die wissenschaftlich-künstlerische Auseinandersetzung mit sozial gebundenen Musikpraktiken und mit Klangobjekten (z.B. in Tonarchiven) mit Schwerpunkt auf Südosteuropa. Zudem wird die Geschichte der Musikethnologie beforscht und eine kritische Auseinandersetzung mit weltmusikalischen Phänomenen angestrebt. Musikethnologische Feldforschungen, aber auch die theoretische Auseinandersetzung mit weiter gefassten Methoden und Konzepten der Anthropologie, stehen im Vordergrund.

Ein besonderes Anliegen ist die Aneignung von Wissen aus der eigenen künstlerischen Praxis heraus etwa durch die Teilnahme an transkulturellen Musikprojekten, der Erkundung von soundscapes oder der Teilnahme an kollaborativen Musikprojekten in der Alpen-Adria Region.

Die transdiziplinäre Offenheit der Ethnomusikologie gerade mit Hinblick auf Klang und Intermedia, Musikpädagogik, Volksmusik und angewandte Musikwissenschaft gehört zum Selbstbild der Disziplin. Wichtiges Anliegen ist dabei das Experimentieren mit verschiedenen Methoden und die Darstellung der Relevanz des Faches für gesamtgesellschaftliche Zukunftsthemen, die sich etwa in der Ecomusicology und im Themenschwerpunkt kulturelle Nachhaltigkeit abbilden. Das Fach möchte zudem ethisch verantwortungsvoll zeigen welche klangliche Wirkungsmacht Musik (sonic agency) in Konfliktsituationen oder im Kontext von Migration entfalten kann.